3 Punkte in Bielefeld :: Auswärtssieg bedeutet 2. Platz

3 Punkte in Bielefeld :: Auswärtssieg bedeutet 2. Platz

Die Rahmenbedingungen waren hervorragend. Einlaufshow, Livestream und eine gut besuchte Almhalle mit reichlich Tebu-Supportern waren eine Werbung für den Volleyball. Zudem kam es zum Comeback von Philip „Schumi“ Schumacher und dem Wiedersehen mit Patrick „Tigger“ Hofschröer. Der Umstand, dass beide besser unter ihrem Spitznamen bekannt sind, ist nicht die einzige Gemeinsamkeit…

Spielerisch ging es hin und her, ehe es im 4. Satz zu einem Eklat kam und wir mit 12:0 führten. Das 3:1 ließen wir uns dementsprechend nicht mehr nehmen.

 

Beim Aufeinandertreffen mit unserem ehemaligen Außen-Annahme-Spieler Tigger war von Beginn an sehr herzlich und wir freuen uns, dass unser Eigengewächs so gut in den TPSV aufgenommen wurde. Die Kontakte aus dem Beachvolleyball und die Tatsache, dass Trainerin Anne Horstmann in der vergangenen Saison vereinzelt bei uns hospitiert hat, haben den Wechsel offensichtlich erleichtert.

Mit dabei war bei uns aber auch erstmals Schumi. Dieser hat in den erfolgreichsten Jahren in der 2. Bundesliga bereits bei uns gespielt und kam damals zusammen mit Coach Uwe Wallenhorst aus Lintorf zu uns. Nach dem Rückzug aus der 2. Bundesliga zog es den damals jungen Außenangreifer nach Schüttorf, wo er seine Karriere vor zwei Jahren auch vorerst beendete. Neben der Parallelen Außenangriff, Tebu-Vergangenheit und vor 1995 geboren (selbst das ist bei beiden schon geschönt) haben auch beide die Nummer 2 bei uns getragen und mit Lars im Sand punkte gesammelt. Das direkte Duell der beiden am Samstag blieb aber aus. Schumi kam im zweiten und dritten Satz kurz für Robin ins Spiel und Tigger spielte nur im ersten Durchgang für die Bielefelder.

 

Doch zum Spiel:

Im ersten Satz legten wir richtig stark los und wollte beweisen, dass wir es auch mal schaffen, den Spielbeginn nicht zu verschlafen. Nach erfolgreichem Angriff von Robin legten wir im Aufschlag (Paul mit zwei Assen) und Block sehr zwingend los. Das 8:0 war eine Hypothek die der Gastgeber nicht mehr abarbeiten konnte und wir bauten den Vorsprung sogar noch minimal aus. Nach 24 Minuten stand es 25:16 für uns und es ging in den zweiten Satz.

Hier erwischte Bielefeld den leicht besseren Start und wir lagen meistens ein Break hinten. Beim 15:13 gingen wir kurzzeitig in Führung, doch die Telekom Post SV kam wieder heran. Vor allem die starke Abwehr ihres Liberos Jarik tom Suden und zu viele Fehler im Angriff auf unserer Seite ließen diesen Umstand zu. Folgerichtig ging der zweite Satz mit 25:22 an die Hausherren, die darauf das Momentum auf ihrer Seite wussten.

Denn im Folgesatz wechselte die Führung mehrfach und zwischendurch waren wir mit 10:14 im Hintertreffen. Doch durch eine Aufschlagserie von Youngster Thomas und die dazu passende Leistung in Block und Defense erlaubte uns die Führung in der Crunchtime und den verdienten 25:23-Erfolg.

Der 4. Satz sorgte dann für den Aufreger des Spieltages. Obwohl wir langsam wieder an Fahrt aufnahmen und jetzt auch das Selbstvertrauen da war, dass man drei Punkte aus Bielefeld entführen kann, stand es noch ausgeglichen 12:12 mit möglicher Führung im Sideout bei uns. Doch es folgte der Pfiff, der das Spiel für eine geraume Zeit unterbrechen sollte. Nach Austausch zwischen zweitem und ersten Schiedsrichter, Gesprächen mit den Kapitänen und reichlich Verwirrung war klar: Bielefeld hatte die Nummer 14 aufgeschrieben, die Nummer 17 stand jedoch auf dem Feld. Da dieser Fehler zum Abzug der Punkte führt, war der Unmut entsprechend groß auf der Seite der Gastgeber, die in der Folge lange mit dem Schiedsgericht diskutierten. Bielefeld besprach sich intern, ob sie das Spiel komplett abbrechen oder weiter spielen wollen.

Es ging weiter. Am Ende gewinnen wir 25:12 in einem letzten Satz, der sportlich mehr verdient gehabt hätte.

„Ich kann den Unmut der Bielefelder nachvollziehen, da ich wohl ähnlich gefrustet gewesen wäre. Ich muss meinen Jungs aber auch ein Lob aussprechen. Wenn fast eine ganze Halle buht und pfeift und das auch noch nachdem du den nächsten Punkt gemacht hast, dann musst du damit erstmal auskommen. Ab dem 12:0 kannst du nur noch verlieren. Aber wir haben das dann gut gemacht und die Spannung gehalten!“, so Lars.

Einfach war das sicherlich nicht, zumal Bielefeld sich auf dem Feld nicht ganz eins war, ob man jetzt Aufschläge von unten und wilde Aktionen bevorzugt oder den Kampf erneut annimmt. Auch nachvollziehbar. Der Matchball flog dann aus dem Aufschlag bei Bielefeld in Richtung des zweite Schiedsrichters und das Spiel endete unrühmlicher als es der Verlauf der ersten drei Sätze hätte vermuten lassen.

Bielefeld hat vor Protest einzulegen. Wir halte euch auf dem Laufenden, sollte es dabei zu einer Entscheidung kommen. Wir gehen aber davon aus, dass sich an dieser Stelle - so bitter es auch erscheint aus Sicht des TPSV - an das Regelwerk gehalten wird.

Da die Frage im Stream aufkam, ob man aus Tebu-Sicht nicht absichtlich 12 Bälle ins Aus oder Netz hätte schlagen oder spielen können, eine kurze Erklärung dazu.

Ja, hätte man machen können. Wir haben in der Vergangenheit bereits einem Fortsetzung ab dem eingetragenen Spielstand (damals aber früher im Satz) zugestimmt. Im Nachgang wurde aber auch klar, dass es im Ligabetrieb schwierig zu vertreten ist. Andere Teams sind von der Verteilung der Punkte abhängig und auch wenn wir die Bielefelder immer wieder gerne treffen und wir Sympathien füreinander hegen, ist das auf den ersten Blick „Faire“ für andere eben das nicht.

Eine Ausnahme haben wir letzten Jahr erneut bei der U20 im Platzierungsspiel gemacht. Dort ging es dadurch in den Tie-Break, den wir zum Glück gewonnen haben. Aber das war das allerletzte Jugendspiel einiger Jungs auf beiden Seiten. Das hatte zudem keinen Einfluss auf irgendeine andere Mannschaft oder die Verteilung der Startplätze.

Wir hoffen, dass es so bleibt, wie es sich auch nachher in der Halle und bei dem zufälligen Treffen beim Italiener gezeigt hat: Wir mögen uns weiterhin.

 

Wir wollen an dieser Stelle Lukas Schnittger eine gute Besserung wünschen. Der Diagonalangreifer der Bielefelder trat seinem Zuspieler im ersten Satz auf den Fuß und knickte um. Hannes und Mobo halfen bei der Erstversorgung und „Schnitti“ geht es bereits besser.

 

Zuletzt: Herzlichen Dank an Medin für das Einspringen im Livestreamkommentar und unserer kleinen Fangemeinde, die die Fahrt nach Ostwestfalen auf sich genommen hat! Ihr seid irre!

 

Nächstes Spiel: Samstag (22.11.) um 19 Uhr am Burgweg gegen Bremen. Kommt rum!

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