Krampfige Niederlage im Tie-Break :: Chronik eines Blackouts
Krampfige Niederlage im Tie-Break :: Chronik eines Blackouts
Wir wollten es nicht beschreien, aber klare Favoritenrollen kennen wir nicht (mehr). Dazu dann gegen Hannover, die uns, vor allem auswärts, nicht wirklich lagen. Im 5. Spiel innerhalb von knapp 1 1/2 Jahren (Pokal und Liga) haben wir den 5. Satz erstmals verspielt. Dabei waren drei Punkte eingeplant und mit einer konstanteren Leistung auch möglich. Zwar hat Hannover wahrscheinlich die bisher beste Saisonleistung abgerufen, wir haben es aber in weiten Phasen auch zu leicht hergeschenkt. Resultat: 1 Punkt beim Schlusslicht nach 2:3 in fast zwei Stunden Spielzeit.
Es gibt diese Spiele, in denen nichts läuft. Doch eigentlich sind wir heute gut gestartet gegen zu diesem Zeitpunkt noch überforderte Hannoveraner. Block und Feldverteidigung waren direkt voll da und wir haben die Punktchancen gut genutzt. 21:13 führen wir, lassen danach nochmals eine Serie zu, aber fahren den Sieg im ersten Durchgang mit 25:17 ein.
Danach lassen wir den roten Faden auf der Seite liegen und spielen nicht mehr so dominant. Wir führen zwar zum 13:12 noch, spielen aber zu wild im Block und nicht so effektiv im Angriff. Schwups steht es 13:16. Thomas kommt rein, bringt uns im Aufschlag auf 16:16 wieder ran und wir halten den Durchgang bis zum 20:20 offen. Danach läuft fast nichts mehr und wir verlieren 22:25.
Dritter Satz? Schnell erzählt: Wir laufen konstant einem 2-Punkte-Rückstand hinterher und spielen dabei ähnlich bescheiden wie zuvor. Ansehnlich war das heute nicht. Am Ende unterliegen wir erneut 22:25. Lichtblick: Dusan „Dule“ Gmitrovic kommt in die Partie und setzt Akzente im Angriff.
Den vierten Satz beginnen wir verhalten, steigern uns nahezu auf Normalform und führen 15:9. Danach wird es wieder fehlerhafter auf unserer Netzseite und als uns dann auch das Glück in der ein oder anderen Situation verlässt, wird es erneut enger. Den 25:22-Satzausgleich lassen wir uns aber nicht mehr nehmen.
Im Tie-Break setzt sich kein Team ab, wir haben aber auch im Breakspiel weiterhin nicht unseren gewohnten Zugriff. Zum Seitenwechsel führen wir 8:7. Vom 11:11 springt Hannover aber zur Vorentscheidung auf 14:11 davon und wir verlieren zu 12. Ein gebrauchter Tag. Dule wird MVP.
Rückfahrten mit Niederlagen im Gepäck nerven hart (eigentlich würden wir das drastischer formulieren, aber hier lesen ja auch Kinder mit). Die Fragen „Warum steckt man unter der Woche Stunden harter Arbeit in so einen Mist?“, „Warum haben wir es heute nicht auf die Platte bekommen?“, „Wieso haben wir nicht konstant 80% der Normalform abgerufen?“ und „Weshalb haben wir so verkrampft gespielt und unseren Faden verloren?“ weichen aber wohl schon zwangsläufig morgen dem „Dann jetzt noch mehr und in Brühl eine Reaktion zeigen!“. Geht ja auch nicht anders. Heute einen absoluten Tiefschlag kassiert, aber die Gewissheit, dass wir es selber vergeigt haben. Brauch man nicht schönreden, will auch niemand. Hannover war besser als zuletzt und den dritten Tie-Break verlieren wir dann mal. Schade eigentlich, da das doch letzte Saison unsere große Stärke war.
Unterm Strich waren wir heute nicht wir selbst, halten aber den 4. Platz und haben einen Punkt mehr auf dem Konto. 10 Punkte vor einem Abstiegsplatz. Könnte alles schlimmer sein. Fühlt sich heute aber einfach sch…. an.
Vielen Dank Sven für die Übernahme des Co-Trainer-Postens!
Foto: Nicole Lienemann