Pokalsieger

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Alles war eigentlich vorbereitet für ein würdiges „Final-Four-Pokalevent“ am vergangenen Sonntag im Tecklenburger Land. Die Spielhalle versprach einen Hauch von Bundesligaatmosphäre, das Catering-Team stand in den Startlöchern, der Hallensprecher bereit für einen spannenden Pokaltag und die Presse sensibilisiert für das erste Highlight der neuen Saison – trotz „Corona“. Und dann kam alles ganz anders bei der Endrunde des NWVV-Regionalpokals der Männer: Nur 48 Stunden vor Turnierbeginn flatterten den ausrichtenden Tecklenburger Land Volleys gleich zwei Absagen ins Haus. Erst die VSG Ammerland und dann nach einigem Hin und Her auch noch die TSV Giesen Grizzlys 2. Begründung: unklar. Und als ob das nicht schon gereicht hätte dann auch noch die Absage des geplanten Schiedsrichterlehrgangs. Also hieß es für die Tebus auch noch kurzfristig Schiedsrichter organisieren. „So etwas trägt nicht gerade zu einem professionellen Bild des Volleyballsports in der Öffentlichkeit bei“, so Manager Karlo Keller vom Ausrichter. Und auch der Trainer des einzig verbliebenen Endrundenteilnehmers TK Hannover (neben den gastgebenden Tebus), Daniel Hartleib, hatte für die kurzfristigen Absagen wenig Verständnis: „Dann sollte man gar nicht erst zum Pokalwettbewerb melden. Man kann die Corona-Pandemie auch nicht als Ausrede für alles nehmen, schließlich ist hier definitiv kein Risikogebiet.“ Die Verantwortlichen beider Teams sehen hier dringenden Handlungsbedarf seitens des Verbandes auf die jüngsten Corona-Entwicklungen zu reagieren und die Regelungen für Antritt und Nicht-Antritt zu Pflichtspielen klarzustellen. Sportlich sollte es dann aber immerhin trotz allem ein würdiges Finale werden, das die klar favorisierten Gastgeber aus der 3. Liga West Tecklenburger Land Volleys glatt mit 3:0 gegen den aktuellen Oberliga-Spitzenreiter TK Hannover gewannen. Und das lag vor allem daran, dass die ambitionierten und hoch motivierten Gäste um Zuspielroutinier Edin Mehic über weite Strecken sehr gut mitspielten und keineswegs einen Zwei-Klassen-Unterschied erkennen ließen. „Das war schon ein gutes Regionalliganiveau auf dem Spielfeld und keineswegs ein Spaziergang für uns“, erkannte auch Tebu-Coach Andreas Gartemann die gute Leistung des TKH an. Den besseren Start erwischte der Favorit aus der 3. Liga, der noch am Vorabend sein Drittliga-Spiel gegen den TVA Hürth glatt mit 3:0 gewonnen hatte. Als die Tebus ab Mitte des ersten Satzes etwas allzu nachlässig agierten, legte Hannover den Respekt endgültig ab und erspielte sich durch gute Szenen im Angriff und Block beim Stand von 24:22 sogar zwei Satzbälle. Am Ende setzte sich aber dennoch die größere Cleverness der Gastgeber durch, die zunächst zum 24:24 und dann die Satzverlängerung mit 29:27 für sich entschieden. Auch in der Folge rotierte beide Teams personell fleißig weiter, was der Spielqualität aber keinen Abbruch tat. Viele gute Szenen und wenige Eigenfehler hatten die Sätze zwei und drei zu bieten, in denen der Favorit das Spiel aber wie erwartet bestimmte und sich nach schneller Führung letztendlich verdient mit 25:21 und 25:19 durchsetzen konnte. Ein bisschen enttäuscht waren die TKH-Spieler am Ende schon, dass es nicht zu einem Satzgewinn gereicht hat, mit ihrer Leistung konnten sie aber in jedem Fall zufrieden sein. „Na, immerhin haben wir euch ein bisschen ärgern können“, war auch TK-Trainer Daniel Hartleib zufrieden.

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