Tebus gewinnen in Bocholt :: Krimi mit Happy End

Tebus gewinnen in Bocholt :: Krimi mit Happy End

Revanche geglückt, Krimi gewonnen und drei Punkte gegen den Abstieg geholt – als Tebu konnte man gestern (Samstag, 25.02.) ausgelassen feiern. In 116 Minuten Spielzeit rangen die Volleyballer des SV Cheruskia Laggenbeck die TUB Bocholt nieder und sicherten sich so den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze.

 

Die Wilde 13 machte sich pünktlich, nachdem die Trommeln an Bord geladen wurden, um 15:15 Uhr auf die Fahrt nach Bocholt. 13? Na ja, mit Patrick „Tigger“ Hofschröer wären wir auch 13 gewesen. Da dieser aber noch mit seinem Holzbein laborierte, ging es ohne unseren Mannschaftspsychologen gen Bocholt. Die Brücke war mit Hendrik Rieskamp, Karlo Keller und Sven Langenhorst jedoch in ungewohnter Mannesstärke besetzt.

Durch die hervorragende Manövrierfähigkeiten des Brückenpersonals und ordentlich Rückenwind lagen die Cherusker noch vor den Gastgebern vor Anker an der Spielhalle.

 

Kapitän Frederic Frehe verlor im Anschluss allerdings die Seitenwahl. Ein seltenes Missgeschick des ansonsten Losglücklichen.

Nachdem die mitgereisten Fans die Halle in Stimmung gebracht hatten, durfte auch Volleyball gespielt werden.

Irgendwie vergaßen die Tebus dies aber zu Beginn. Die „TUB-Schrauber“ gingen schnell und ohne große Mühen mit 4 Punkten in Front. Dabei profitierten die Hausherren auch von vielen leichten Fehlern der Laggenbecker. Als Bocholt 11:6 in Führung ging, beorderte Rieskamp den Rückkehrer Benedikt Volk zurück ans mittlere Ruder. Doch auch dieser Wechsel zeigte vorerst keine Wirkung. Zudem wechselten erstmals Youngster Maxi Pelle und Matthis Horstjan, nur um dies fortan in jedem Satz zu tun. Außerdem verließ Lars Fischer das Feld und Fabian Stroot sollte für mehr Schlagkraft sorgen.

Alle Maßnahmen brachten leider keinen Erfolg und nach 23 gespielten Minuten sicherten sich die Hausherren den ersten Durchgang mit 25:17.

 

Zu Beginn des zweiten Satzes zeigten die Tebus dann ein ganz anderes Gesicht. Nach dem spielfreien Wochenende und einigen personellen Engpässen hatte sich die Mannschaft wieder gefunden und nagelte das Netz einfach zu. Mit vier direkten Blockpunkten war für die „Schrauber“ das gegnerische Feld verschlossen. Die aufkommende Euphorie, getragen von den mitgereisten Fans und einer vorbildlichen Moral, verhalf den Tebu Volleys zu einem relativ ungefährdeten Satzgewinn. Bocholt konnte zwischendurch zwar herankommen, aber der Erfolg war den Tebus nicht mehr zu nehmen. In 26 Minuten gewannen die Gäste mit 25:20.

 

Die 10-Minuten-Pause zog die gesamte Veranstaltung dann noch etwas in die Länge, was nicht nötig gewesen wäre, denn es folgte ein Marathon-Satz. Hinterher ist man immer schlauer.

 

Mit 37 Minuten, 7 Spielerwechseln, vier taktischen und zwei technischen Auszeiten wurde auch statistisch einiges geboten.

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die Bocholter zunächst mit kleinen Vorteilen ihrerseits zu gestalten wussten. Kleinere Führungen, ausgeglichene Spielstände und Führungswechsel zogen sich durch den gesamten Durchgang. Bocholt führte phasenweise mit bis zu 4 Zählern. Kein Grund für das Coachingteam der Tebus eine Auszeit zu nehmen. „Ich war mir dir ganze Zeit sicher, dass wir wieder herankommen!“, so Rieskamp. Relativ verrückt wurde es ab dem Spielstand von 22:22. Das Spiel der Tebus zeigte kaum noch Fehler, aber die Gastgeber hatten dennoch Antworten und wehrten den ersten Satzball der Tebus (24:25) ab. In der Folge ging es hin und her. Die Gastgeber hatten gleich mehrere Satzbälle, die allesamt von der Mannschaft um Steuermann und Zuspieler Sebastian Gartemann abgewehrt wurden. Beim Spielstand von 32:32 ging dann Benedikt Volk zum Aufschlag. Den Punkt zum Satzgewinn machte der Wuschelkopf dann ganz alleine. 34:32. Sicherer Punktgewinn. Dank digitaler Gimmicks wissen wir, dass der Puls einiger Zuschauer zu diesem Zeitpunkt bereits ein eigenes Sporttreiben vermuten ließe und den ein oder anderen Kardiologen nervös gemacht hätte.

 

Wer jetzt davon ausging, dass es wohl nicht erneut so spannend werden würde, lag nur teilweise richtig.

Im vierten und letzten Satz lagen die Tebus konstant in Führung, ritten dabei auf der Welle des vorherigen Durchgangs und erspielten sich in der Spitze einen Vier-Punkte-Vorsprung. Dieser hielt bis zum 21:17. Bei 23:23 hatte Bocholt ausgeglichen. Bocholt erspielte sich erneut einen Satzball, ehe die Tebus ihrerseits zum Matchball aufschlugen. Dieser ließ dann auch das letzte Herz aussetzen. Der Ball wird auf der Seite der Laggenbecker irgendwie gerettet. Wer hat den Ball eigentlich hochgespielt? Durcheinander – Jannik Graw steht unter dem Ball - irgendein größenwahnsinniger Mitspieler ruft: „Hau dran!“, obwohl man den Ball allenfalls pritschen könnte. Doch Jannik tut wie ihm geheißen, hüpft leicht nach hinten und haut dabei den Ball in Richtung gegnerisches Feld. Weit kommt das Spielgerät jedoch nicht. An der Netzkante legt das runde Ding einen Zwischenstopp ein. Einer dieser Momente in denen kurz alles stillsteht kehrt in die Euregio-Halle in Bocholt ein. Das Herz setzt kurz aus. Der Ball tänzelt weiter in 2,43m-Höhe und fällt ins gegnerische Feld. Das Herz macht einen Sprung. Es wird wieder laut. Der Schiedsrichter zeigt auf die Seite der Tebu Volleys und pfeift ab. Auswärtssieg! 3 Punkte aus dem 6-Punkte-Spiel. Jubel.

 

Im Anschluss wurde Lars Fischer als MVP ausgezeichnet, wobei es auf Seiten der Laggenbecker wohl mehrere Akteure verdient hätten. Jannik Graw überzeugte im Block und Sebastian Gartemann im Zuspiel, um nur zwei weitere Spieler zu nennen.

 

Die ersten Legenden über den Krimi in Bocholt wurden bereits abends beim Karneval in Ibbenbüren gesponnen.

 

Durch den Sieg rangieren die Tebus nun mit 21 Punkten auf dem 12. Platz. Doch die Mannschaft aus dem Tecklenburger Land hat noch zwei Spiele weniger als Bocholt (23 Punkte, 9. Rang).

Wir können die Möwen bereits hören. Am Horizont erscheint das rettende Ufer. Jetzt brauchen wir jede Unterstützung und weiterhin guten Wind für die kommenden Aufgaben. Das Ziel ist klar und in Sicht. Der Klassenerhalt ist wieder greifbar. In 10 Wochen ist alles vorbei.

 

 

Das nächste Auswärtsspiel findet am 11.03. in Frankfurt statt. Im Anschluss startet am 12.03. die Heimspielserie (5 Heimspiele in Folge) gegen Essen.

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